Nach zwei Jahren Zwangspause hat es die KjG Ploume dieses Jahr in die Ferne gezogen.
Nach kurzem Check-In im europäischen Otzberg stand der All-Inklusive Reise mit unsere Reisebegleitung Schaf Rosalie nun nichts mehr im Wege. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde konnten auch alle schon ihre Kajüten beziehen, damit die Reise befreit von Gepäck starten kann. Jetzt hatten endlich alle Zeit, die Gegebenheit zu erkunden und die letzten und wichtigen Vorbereitungen für unsere Schiffsreise zu treffen. Und was braucht ein richtiges Segelschiff? – Richtig. Einen Mast mit einer Schiffslage. Die Gestaltung der Flagge stand daher noch auf europäischen Boden auf dem Programm. Damit alle gestärkt auf die Reise gehen konnten, versorgte uns unser Kombüsenteam am Abend mit leckeren Wurst- und Käseplatten, wie es sich für eine deutsche Brotzeit gehört. Dank des verhältnismäßigen starken Regens am Vortag, war es uns glücklicherweise sogar möglich am ersten Abend ein kleines Lagerfeuer zu entzünden, um gemeinsam alte Seemannslieder und Lagerfeuerklassiker zu trällern. Doch dann der Schock. Unserer Reisebegleitung Rosalie haben die Vorbereitungen zu lange gedauert. Sie ist doch wirklich in einem eigenen Boot ohne uns losgefahren. Um uns neidisch zu machen, dass sie bereits am nächsten Zielort angekommen ist und ihren Urlaub bereits gestartet hat, ließ sie uns allerdings eine Postkarte mit rätselhafter Andeutung auf ihren Standort zukommen. Dank der cleveren Kids konnten wir Rosalies Standort entschlüsseln und so unserem Kapitän mitteilen, dass wir über Nacht nach Asien reisen müssen, um Rosalie einholen zu können. Um uns vor Piraterie zu schützen, besetzen wir noch die Nachtwachenposten und die anderen konnten so ihre erste, zum Glück ruhige Nacht, in ihrer Koje genießen.
Am nächsten Morgen sah alles ganz anders aus. Wir waren in Asien angekommen. Die Tagesteamer waren asiatisch gekleidet und am Vormittag konnten im Rahmen von Workshops Häcki-Säcks gebastelt werden, die Kids ihre Faltkünste im Origami-Workshop darlegen oder in Yoga-Kursen entspannen. Zum Mittagessen gab es selbstverständlich Curry mit Reis. Einige Kids wagten sich sogar mit ihren zuvor selbst verzierten Stäbchen, die Mahlzeit zu verzehren. Dies klappte bei manchen gut, bei manchen weniger gut, sorgte aber definitiv für viel Heiterkeit während des Essens. Am Nachmittag konnten die Kids ihre Kondition und Manövrierfähigkeit beim Spiel „Chinesische Mauer“ unter Beweis stellen. Gott sei dank haben wir auch auf der Chinesischen Mauer einen Schriftzug von Rosalie gefunden, der beweist, dass wir auf der richtigen Fährte waren. Den Abend ließen wir wie zuvor gesellig am Lagerfeuer mit Gitarristen und Improvistationstheater ausklingen. Doch irgendwann kam die Frage auf: Wohin fahren wir heute Nacht? Wo ist Rosalie, schließlich haben wir sie in Asien nicht gefunden? Da hörten wir es plötzlich Klingeln. War es ein Fahrrad? Tatsächlich. Ein Postbote, der ausgerechnet unsere Reisegruppe ansteuert mitten in Asien? Richtig und er hatte sogar wieder einen Brief in seiner Brieftasche von Rosalie. Auch heute konnten die Kids Rosalies versteckten Hinweis auf ihr nächstes Reiseziel wieder herausfinden und konnten so dem Kapitän Nordamerika als nächsten Zielort ansagen. So konnten wir auch diesen Abend beruhigt in unserem Bett schlafen gehen. Doch die Nacht blieb nicht ruhig. Gegen 00:30 Uhr schlugen unsere Nachtwachenposten Alarm. Piraten sind zu uns durchgedrungen und wollten unsere Schiffsflagge klauen. Zuerst ist ihnen das auch gelungen, allerdings konnten wir sie mit vereinten Kräften wieder zurückerobern. Ein paar Sachen z.B. Schlafsäcke oder Geschirrbeutel konnten die Überfäller dennoch erbeuten. Mit einigen Tänzen und Gesängen konnten wir diese allerdings wieder auslösen.
Die restliche Nacht verlief ruhig, weshalb wir dennoch einigermaßen ausgeschlafen in Nordamerika anlegen konnten. Hier erwarteten uns actionreicher Sport-Triathlon, der uns sowohl Konzentration als auch Ausdauer abverlangte. Nach leckeren Wraps reisten wir weiter nach Südamerika, da wir einen Brief von Rosalie erhalten hatten, dass hier der Tag der Toten, Dias de los Muertos, stattfand. Natürlich mussten wir hier erst noch Vorbereitungen treffen wie gruseliges Schminken oder das Basteln von Pinjatas. Als wir dort ankamen dann der erste Schock. Die Kinder haben einen Hilferuf von Rosalie erhalten, dass sie entführt wurde. Dies war der Start für eine Wanderung im dunklen Wald, um hoffentlich Rosalie zu finden. Nach mehreren Fundstücken von Rosalie waren wir uns sicher, dass wir auf der richtigen Fährte waren. Zum Glück fanden wir am Ende ein Schreiben von Rosalie, dass die Entführer sie wieder haben gehen lassen, da wir ihnen zu dicht auf den Versen waren. Allerdings musste sie sofort den Kontinent verlassen und verriet uns ihr nächstes Reiseziel: Australien.
Die Nacht heute verlief ruhig, weshalb wir am nächsten Tag ganz entspannt in Australien angekommen sind. Australien = Urlaub. So war der Tag auch gestaltet. Da wir wussten, dass es Rosalie nun gut geht, konnten wir erst einmal ganz entspannt ausschlafen. Nach einem leckeren Brunch mit Pfannkuchen, stand heute aufgrund der zum Motto passenden Hitze eigentlich auch nur eine Wasserschlacht und das Benutzen der Wasserrutsche auf dem Programm. Wem das zu langweilig wurde, konnte in Workshops Strandketten basteln oder T-Shirts batiken und gegen Nachmittag die leckeren Cocktails unserer Strandbar der „Kudder-Bar“ genießen. Auch diesen Abend ließen wir am imaginären Lagerfeuer, aufgrund von Waldbrandgefahr, mit Impro-Theater und den Lagerfeuerklassikern entspannt ausklingen. Plötzlich fuhr ein Boot vor. Sind das Piraten? – Nein. Es war wieder der Postbote mit einem Brief von uns. Schnell entschlüsselten die Kids, dass der Brief von Rosalie ist und wir über Nacht nach Afrika reisen werden. Doch heute Nacht schlugen unsere Nachtwachenposten wieder Alarm. Diesmal hatten wir es mit rund 25 Piratinnen und Piraten zu tun. Nach einem kurzen Moment der Überforderung verloren wir die Kontrolle über unsere Schiffsflagge und mussten die Piraten damit entkommen lassen. Doch die Piraten hatten unsere Kids unterschätzt. Rund 50 Kids stürzten sich jetzt auf die Überfäller, die unsere Schiffsflagge in den Händen hielten und konnten sie so erfolgreich wieder zurückerobern. Da wir nach und nach die Überhand zurückerlangen konnten, musste der eine oder andere Überfaller daran glauben und wurde mit dem Geschrei „In den Pool, in den Pool!“ im unseren noch aufgebauten Pool versenkt. Dennoch konnten die 25 Piraten einiges Erbeuten, weshalb wir uns heute mit der Auslösung richtig ins Zeug legen mussten, um unsere Schlafsäcke, Geschirrbeutel und Klamotten wieder zurückzubekommen.
Am Donnerstag und damit letzten ganzen Tag waren wir also in Afrika gestrandet. Auch heute passte die Hitze wieder perfekt zum Kontinent, weshalb wir uns schnell mit nassen Kopfbedeckungen versorgten. Unser erster Programmpunkt war das Schiffsbruchsspiel und der Klassiker das Geländespiel. Aufgeteilt nach Alter konnten die 4 Teams vollen Körpereinsatz liefern. Beim Schiffbruchsspiel stand Teamgeist an erster Stelle. Wir waren aufgrund eines Schiffsbruchs gestrandet und leider blieben wir nicht unverletzt. So musste jeder mit einer körperlichen oder psychischen Einschränkung belastet zum Sammelpunkt kommen, um versorgt werden zu können. Alleine ist das leider oft schwierig, weshalb Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft notwendig wurde. Im Geländespiel hingegen ging es vor allem um Schnelligkeit. Erbeuten von Gummibärchen und das Bringen in die eigene Base standen hier im Vordergrund, was alle 4 Teams trotz schwierigem Gelände hervorragend meisterten. Zum Mittagessen gab es heute ein afrikanische Spezialitat: Maisbrei mit Gemüse. Am Nachmittag standen die Vorbereitungen für den „Bunten Abend“ an. Jede Kajüte zog ein Lied, zu welchem ein Auftritt einstudiert werden sollte, um es am Abend in großer Runde vorzuführen. Doch bevor wir zu den Vorführungen konnten, kam ein riesiges Paket an. Was darin wohl vorzufinden war? Zuerst konnten wir KjG Flaggen auspacken, haben viel Zeitungspapier gefunden und dann: ROSALIE! Rosalie wollte unsere Auftritte nicht verpassen und kam deshalb zu uns zurück. Allerdings nicht alleine, sondern mit einem Eis für jeden von uns. Jetzt stand dem Bunten Abend nichts mehr im Weg. Unter der Moderation von Henry und Jan konnten die Vorführungen beginnen. Zusammengefasst: die Kids performenten einen Tanz beispielsweise zu den Liedern „Der Zug hat keine Bremse“, „Hey Baby“ und es war ein Auftritt besser als der andere. Zu guter Letzt legten sogar die Teamer den Tanz zu „Cha cha Slide“ aufs Parkett. Auch heute ließen wir den letzten Abend unserer Weltreise mit Impro-Theater und Lagerfeuerlieder ausklingen.
Am Freitag, dem dem Tag der Rückreise, stand nur das Abbauen unserer Kohjen auf dem Programm und eine kurze Reflexion. Durch eine gute Koordination und Tatendrang der Kids stellte unser Zeltabbauteam dieses Jahr sogar einen neuen Rekord auf im „Schnellen Zelte Abbauen“ auf. Um 14 Uhr war es dann so weit. Die Eltern trudelten nach und nach ein und konnten ihre Kids nach langer Zeit endlich wieder in die Arme schließen und den Heimweg ins wunderschöne Ploume antreten.
Wir hoffen euch hat die Weltreise genauso gut gefallen wie uns und ihr seid nächstes Mal wieder dabei! An dieser Stelle möchten wir uns bedanken bei all denjenigen, ohne die das Zeltlager nicht möglich gewesen wäre. Insbesondere bei Christian Moßdorf und der Feuerwehr Großostheim, die uns netterweise LKW und Fahrer zur Verfügung gestellt haben, um unsere Utensilien von Ploume nach Otzberg zu verschiffen, dem Brotmacher Höchst für den kostenlosen Kaffee für unsere Brot- und Brötchenholer, dem gesamten Team für die Aufbringung der Vorbereitungszeit sowie die Zeit in der Woche selbst sowie den Spenden einiger Eltern. Das größte Dankeschön gilt allerdings den Kids, die diese Woche zu einem unvergesslichen Erlebnis machten! Die KjG wünscht eine schöne restliche Ferienzeit und hofft, dass wir das ein oder andere Gesicht in unseren Freutagtreffs wieder sehen. Bis bald!